Appenzell: Wohnen in der schweizerischen Postkartenidylle
Satte grüne Wiesen, sanfte Hügel und im Hintergrund die schneebedeckten Gipfel der Alpen. Dazu bunt bemalte Häuser und schmale Gasse sowie stattliche Kirchen: Appenzell bietet Postkartenpanorama an fast jeder Ecke. Das Dorf am Fuße des schweizerischen Alpsteinmassivs ist malerisch, lebhaft und ideal für Erholungssuchende wie für sportliche Urlauber.
Durch die Berge zu Fuß, per Fahrrad oder auf Skiern
Appenzell ist seit einigen Jahren das touristische Zentrum im Schweizer Appenzellerland. Der Ort ist ideal, um von hier aus zu Wanderungen aufzubrechen oder ins nahegelegene Skigebiet Sollegg-Appenzell zu gelangen. Zahlreiche Hotels in Appenzell haben sich auf die sportlichen Besucher eingerichtet und bieten neben einer Unterkunft auch gleich maßgeschneiderte Touren und Ausflüge oder Shuttle-Service zu Skiliften an. Die umliegende Gegend lässt sich am besten bei einer Wanderung erkunden. Die gut ausgeschilderten Pfade gibt es für Anfänger ebenso wie für Fortgeschrittene. Für Einsteiger bietet sich beispielsweise der Rundweg auf der Ebenalp an. Die rund zweistündige Tour führt vorbei an der Südostwand des Alpsteins, wo wagemutige Kletterer beobachtet werden können, und endet am Seealpsee. Als mittelschwer kategorisiert ist der alpine Höhenweg, der über die Ageteplatte führt und von der Grathöhe der Rossmad bei gutem Wetter einen Blick auf den Berg Säntis bietet. Die sogenannte Königstour ist mit knapp 85 Kilometern für Fortgeschrittene gedacht und über mehrere Tage zu wandern. Zwischendrin kann man in gemütlichen Berggasthäusern übernachten, die in Service und vor allem kulinarisch keinem Hotel nachstehen. Etwas schneller kommen Sportliche mit dem Fahrrad voran, im Winter sollte man sich allerdings lieber Skier unter die Füße schnallen, um die Gegend zu erkunden. Das geht entweder per Langlaufski in den regelmäßig gespurten Loipen oder natürlich auf den zahlreichen Abfahrtshängen in der ganzen Appenzeller Region. Wer Appenzell von oben betrachten möchte, ohne sich groß sportlich zu betätigen, nutzt eine der zahlreichen Seilbahnen. Sie führen beispielweise auf die Ebenalp oder auf den Kronberg. Per Schwebebahn geht es auf den Säntis, von dem aus man bei gutem Wetter in insgesamt sechs verschiedene Länder blicken kann. Appenzells eigener Aussichtsberg, der Hohe Kasten, kann ebenfalls per Seilbahn erreicht werden. Das Drehrestaurant auf der Spitze bietet einen schönen Blick verbunden mit einem Mittag- oder Abendessen.
Mal was Anderes: Jodeln lernen, Hackbrett spielen, Käse kosten
Jodeln hat in Appenzell Tradition und diente früher der Übermittlung von Botschaften. In Zeiten von Telefon und Internet wird dieser spezielle Gesang als Hobby weiterhin gepflegt und weitergegeben. Touristen sind dabei ebenfalls willkommen und lernen in einem Kurs die richtige Stimmtechnik kennen und erfahren vieles über die Geschichte des Jodelns. Wer seine Stimme schonen, aber trotzdem Musik machen möchte, sollte den Hackbrettbauer des Ortes besuchen und ihm beim Herstellen des traditionellen Instrumentes über die Schulter schauen. Natürlich geht es in Appenzell nicht ohne den berühmten Käse. Den besten Überblick bekommt man, wenn man einen Rundgang durch das Dorf mit Verkostung bei allen Käsereien bucht. Diese Tour kann, wie auch viele andere Angebote, direkt über die Appenzeller Touristeninformation gebucht oder im Hotel arrangiert werden. Weitere Touren sind beispielsweise die von einem Nachtwächter geführte Tour durch den alten Ortskern bei Nacht oder die Kräutertour über die zahlreichen Wiesen, bei denen es nicht nur Informationen zu den Heilkräften der Pflanzen, sondern auch zahlreiche Rezepte gibt. Besonders günstig sind diese Touren übrigens für Gruppen zu buchen. Wer allein teilnimmt, hat wiederum eine gute Gelegenheit, andere Besucher kennenzulernen.
Kirchen in Appenzell sind sehenswert von innen und außen
Appenzell hat zahlreiche Kirchen in verschiedenen Baustilen. Sie bieten nicht nur von außen einen schönen Anblick, sondern haben oft auch spektakuläre Innenräume. Die spätgotische Heiligkreuzkapelle an der Hauptgasse beispielsweise hat eine beeindruckende Darstellung der Kreuzwergstationen. Die Kirche des Kapuzinerklosters Mariä Lichtmess besitzt gleich mehrere Altäre aus dem frühen Barock, einen Gegenentwurf bildet die reformierte Kirche aus dem frühen 20. Jahrhundert. Neben den Kirchen gibt es in Appenzell noch viele andere sehenswerte Gebäude, beispielsweise das spätgotische Rathaus und die neuzeitliche Landeskanzlei. Nicht zu vergessen natürlich die zahlreichen Wohnhäuser: Appenzell ist berühmt für seine mehrstöckigen Holzhäuser, die in bunten Farben leuchten. Einige dieser Gebäude beherbergen mittlerweile Hotels oder Pensionen und so kann man direkt in einem Denkmal übernachten.
Auch bei schlechtem Wetter
Sollte es während des Urlaubs mal regnen, hat Appenzell trotzdem einiges zu bieten: Das Volkskundemuseum beispielsweise gibt einen guten Überblick über die Geschichte der Gegend und typische Traditionen wie etwa das Talerschwingen. In der Klosterapotheke kann man noch heute von Nonnen hergestellte Heilmittel bekommen und einiges über das traditionelle Verfahren lernen. Und das Museum Liner zeigt Werke der beiden Brüder Carl Walter und Carl August Liner. Ganz gemütlich kann man das schlechte Wetter genießen, wenn man ein Hotel mit Wellnessbereich gebucht hat und sich in Sauna und Dampfbad aufwärmen und erholen kann. Dann kann man am nächsten Tag wieder gestärkt nach draußen gehen und sich auf die Suche nach neuen Postkartenmotiven machen.