Erholen auf den Spuren der Steinzeit
Das klare türkisblaue Wasser des Gletschersees hat schon vor vielen tausenden Jahren Menschen angesprochen. Zahlreiche Pfahlbauten standen in der Jungsteinzeit dort, wo heute der Ort Attersee am gleichnamigen Gewässer liegt. Der Blick, den man heute vom Ufer aus hat, den haben wohl so ähnlich auch unsere Vorfahren schon genossen: auf das oberösterreichische Salzkammergut und das sogenannte Höllengebirge. Zum Glück hat sich aber in Attersee selbst seither einiges verändert: Zahlreiche Hotels stehen dort, es gibt einen Golfplatz und Wassersportangebote, Veranstaltungen und alles, was zu einem gelungenen Urlaub dazugehört.
Sportspaß auf dem Wasser und an Land
Der Attersee ist Österreichs größter Binnensee und hat für Wassersportler einiges zu bieten. Segler beispielweise freuen sich über den sogenannten Rosenwind, der auf dem Wasser konstant bläst und ein schnelles Vorankommen garantiert. Davon profitieren natürlich auch Windsurfer. Die Wasserskifahrer wiederum sind auf den Wind nicht angewiesen und können sich an der Skianlage über das Wasser ziehen lassen. Die Ausrüstung kann man vor Ort leihen, ebenso für Stand Up Paddling. Im Sommer geht es natürlich nicht nur auf, sondern auch ins Wasser: Das Strandbad des Ortes hat zahlreiche Wasserrutschen und neben dem Strand direkt am Attersee auch ein Freibecken, das geheizt wird. Entspannung finden Besucher in der Sauna und im Dampfbad des Bades. Noch etwas gemächlicher geht es am Naturufer zu: Angeln etwa darf jeder, der sich vorher eine gültige Lizenz besorgt, die man in Österreich ohne Prüfung bekommt. Mit etwas Petri Heil hängt ein Barsch, eine Renke oder vielleicht sogar ein Hecht am Haken.
Die Golfanlage in Attersee ist bekannt für ihren schönen Blick und um mit dem Höllengebirge im Hintergrund abzuschlagen, muss man nicht zwingend Mitglied im Golfclub sein, denn regelmäßig ist das Grün auch für Gäste geöffnet. Wer noch keinerlei Erfahrung mit Ball und Schläger hat, kann auch eine Anfängerstunde in der angeschlossenen Golfschule buchen.
Eine ganz andere Perspektive bietet sich für Taucher. Der Attersee ist bis zu 170 Meter tief und ist bei Tauchern für seine gute Sicht beliebt. An der Südostseite gibt es tiefe Steilhänge. Tauchschulen gibt es in Attersee selbst und auch in den anderen Gemeinden. Wegen der Wassertiefe empfiehlt es sich auch für erfahrene Taucher, nur unter Anleitung und gemeinsam mit ortskundigen Experten abzutauchen.
Kleine Gemeinde mit großer Geschichte
Die Spuren der Pfahlbaubewohner lassen sich im Pfahlbau-Pavillon besichtigen, dort sind Keramik- und Bronzefunde ausgestellt und eines der Häuser rekonstruiert. Die nächste Blütezeit von Attersee war im Mittelalter, gleich mehrere der fränkischen Könige waren im 9. Jahrhundert am Königshof auf dem Kirchberg zu Gast. Über die Burg, die wenig später dort gebaut wurde, weiß man nur aus Berichten, auch die nachfolgenden Burgen verfielen. Erst durch neuere Ausgrabungen weiß man, dass die Reste der letzten Burganlage unter dem heutigen Schulgarten liegen. Ausgrabungsfunde und weitere spannende Informationen über die bewegte Geschichte des kleinen Ortes lassen sich im Heimatmuseum nachverfolgen, das übrigens auch auf den Resten einer der Atterseer Burgen steht. Gut erhalten und zu besichtigen ist hingegen die barocke Wallfahrtskapelle Maria Himmelfahrt auf dem Kirchenberg. Auch die anderen beiden Kirchen des Ortes, die evangelische Kirche im spätgotischen Stil und die Pfarrkirche Abtsdorf, sind sehenswert.
Für Familienurlaub und Romantiktrip
Attersee ist von den vielen Orten am Ufer des Attersee ein eher ruhiger Urlaubsort, ideal etwa für Familien, Paare oder Erholungssuchende. Wer ein Zimmer mit Seeblick haben möchte, sollte rechtzeitig buchen, denn Hotels in Attersee sind beliebt und gerade im Sommer schnell ausgebucht. Mit etwas Glück bekommt man sogar ein Hotel mit eigenem Badestrand und kann fast vom Bett aus in den Attersee springen. Für Familien bieten sich Unternehmungen auf oder am Wasser an, aber auch in der umliegenden Gegend gibt es viel zu unternehmen. Wanderstrecken führen von Attersee aus am Ufer des Gletschersees entlang, ambitioniertere Wanderer können sich an eher gebirgigen Strecken versuchen. Abends kann man sich dann in einem der zahlreichen Restaurants stärken. Dort gibt es natürlich frischen Fisch aus dem Attersee, beispielsweise Saiblinge und Forellen. Aber auch die anderen typisch oberösterreichischen Leckereien dürfen nicht fehlen, es gibt Schnitzel, Nockerln und zum Nachtisch einen herrlichen süßen Kaiserschmarrn. Im Herbst gibt es Wild, das direkt in der Region gejagt wird und traditionell bis modern zubereitet wird. Weniger bekannt, aber mindestens genauso lecker sind die Käsesorten, die von den regionalen Molkereien produziert werden. Alles Leckereien, die bei unseren Vorfahren in der Jungsteinzeit natürlich nicht auf dem Teller landeten. Und so können Urlauber froh sein, dass sie zwar die gleiche schöne Aussicht, ansonsten aber wesentlich mehr Komfort und Erholung in Attersee finden.