Montreux – die Musikstadt zwischen Wasser und Bergen
Nahezu jeder kennt heutzutage das Gitarrenriff, mit dem das Lied Smoke on the Water beginnt. Doch wie kam die Band Deep Purple darauf, dieses Lied zu schreiben? Die Geschichte dahinter führt in die Schweizerische Stadt Montreux am Genfersee, wo die Band 1971 Zeuge eines Casinobrandes direkt am Seeufer wurde. Der Rauch zog auf den See hinaus, die Flammen loderten und Deep Purple verdankte ihnen einen der größten Hits der Musikgeschichte. Traumhaft zwischen See und hohen Bergen gelegen und mit dem Ruf, eine der bedeutendsten Musikstädte weltweit zu sein, zieht die Stadt jedes Jahr Reisende aus aller Welt in ihren Bann.
Einzigartiges Klima im alpinen Raum in Montreux erleben
Am östlichen Ufer des Genfersees auf Schweizerischem Staatsgebiet war Montreux, das sich vom Lateinischen monasterium, der Vokabel für Kloster, ableitet, stets ein kulturelles Zentrum und eine touristische Hochburg. Begünstigt durch ein fast mediterranes Klima und eine Jahresmitteltemperatur von circa elf Grad Celsius erfreuen sich Reisende an einer südländischen Vegetation mit unterschiedlichen Palmenarten, Südfrüchten und Olivenbäumen. Der Kontrast von über 2.000 Meter hohen Berggipfeln der Alpen und der enormen Ausdehnung des größten Gewässers der Schweiz zum subtropischen Klima ist nahezu einzigartig und sorgt dafür, dass sich die schweizerische Stadt mit ihren circa 26.000 Einwohnern seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem der bedeutendsten touristischen Zentren des alpinen Raums entwickelte und im Laufe der Jahre Weltruhm erlangte. Bis heute verdeutlichen zahlreiche Hotels und Pensionen an der Uferlinie und in der Stadt diese wirtschaftliche Entwicklung. Bedeutende Hotels, wie das Hôtel des Alpes und das Grand Hôtel bestehen dabei schon seit 1887 und gelten als Symbole für die herausragende Stellung von Montreux in der schweizerischen Tourismusbranche.
Der Genfersee prägt eine ganze Region
Der Lac Léman, wie der Genfersee in der französischsprachigen Schweiz genannt wird, ist nicht nur der größte See der Schweiz und Frankreichs, sondern ebenfalls das größte Gewässer der gesamten Alpenregion. Dabei reicht dieser vom schweizerischen Genf im Südwesten in einer Halbmondform über Nyon und Lausanne bis nach Montreux im Osten. Das vollständige Südufer bis zur Mitte des Sees gehört dabei zu Frankreich. Diente der See über Jahrhunderte der Fischerei und als Verkehrsweg zwischen der Schweiz und Frankreich, entwickelten sich nach und nach immer größere touristische Zentren entlang der Ufer. Zahlreiche Reisende aus der ganzen Welt genießen die einzigartige Landschaft, besichtigen die als UNESCO-Weltkulturerbe ausgezeichneten prähistorischen Pfahlbauten und tauchen nach dem Wrack der Hirondelle, einem 1862 gesunkenen Raddampfer. Insbesondere Montreux zeichnet sich durch zahlreiche besondere Sehenswürdigkeiten aus, die Jahr für Jahr von unzähligen Gästen bestaunt werden.
Von historischen Schlössern bis zu Freddie Mercury
Wer den Zauber, der seit fast zwei Jahrhunderten Besucher nach Montreux zieht, hautnah erleben möchte, der muss nur die Uferpromenade entlangschreiten und das Flair auf sich wirken lassen. Auf der einen Seite lockt der Ausblick auf den Genfersee mit den Berggipfeln des alpinen Grammontmassivs, auf der anderen Seite stehen berühmte mondäne Hotels. Außerdem befinden sich dort das Casino, das vor allem als Musikveranstaltungszentrum von früher bis heute weltbekannte Künstler anzieht sowie die Bronzestatue des früheren Queen-Leadsängers Freddie Mercury, die 1991 fünf Jahre nach seinem Tod errichtet wurde und an seine enge Verbindung zur Schweizer Stadt am Genfersee erinnert. Dabei ist das Denkmal, zu dem seither Fans wie auch Bewunderer des Sängers pilgern, nicht die einzige Erinnerung an den schillernden Rockkünstler, der im Exil am Genfersee Queens erfolgreichsten Songs schrieb. Mittlerweile befindet sich in Montreux ebenfalls ein Queen-Museum, das die Erinnerung an den Verstorbenen weiterleben lässt. Doch es gibt noch viele weitere bekannte Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Das Château de Chillon, eine mehr als 1.000 Jahre alte Wasserburg, die eines der meistbesuchten historischen Gebäude der Schweiz ist sowie das Château de Châtelard auf einer Anhöhe oberhalb der Innenstadt sind bis heute Zeugen der weit zurückreichenden Historie von Montreux.
Das Montreux Jazz Festival als musikalischer Jahreshöhepunkt
Dass Freddie Mercury mit seiner Band Queen ausgerechnet in Montreux eine derart lange Zeit verbrachte, ist allerdings kein Zufall. Über die Jahre erlangte die Stadt mehr und mehr den Ruf, eine Musikstadt mit internationalem Prestige zu sein. Nicht unschuldig daran ist das berühmte Montreux Jazz Festival, das seit 1967 jedes Jahr im Juli stattfindet und neben den berühmtesten Jazzkünstlern auch weltweit bekannte Interpreten aus dem Rock- und Popbereich anzieht. Durch Auftritte von unter anderem Simon & Garfunkel, Carlos Santana, Deep Purple und Prince gilt das Festival als eines der renommiertesten auf der ganzen Welt. 16 Tage lang feiern mehr als 200.000 Besucher einige der größten Musiker und Lieder der Zeit, sodass Montreux vor Lebensfreude und Energie nur so strotzt.